Für unsere Weinauswahl im Oktober 21 waren wir auf der Suche nach einer Rebsorte, die unter dem Radar der großen Klassiker fliegt. Blaufränkisch solltet ihr mehr Beachtung schenken, weil sie einfach tolle komplexe Weine hervorbringt! Im Post erklären wir warum das so ist!

Blaufränkisch ist die Rebsorte, mit der das “Weißweinland” Österreich gezeigt hat, dass es auch komplexe, schwere, lagerfähige Rotweine hervorbringen kann. Im Burgenland angefangen, schafften es in den 80er-Jahren einige innovative Winzer international Beachtung mit ihren Blaufränkisch-Weinen zu erzielen. Damals meist in Cuvèes mit Rebsorten wie Cabernet Sauvignon und kräftigem Holzeinsatz. Diese schweren Weine wurden im Stil mehr und mehr von reinsortigen, komplexen und etwas leichteren Weinen abgelöst.
Obwohl sie als österreichische Rebsorte bekannt ist, ist Blaufränkisch originär aus Ungarn. Das ist auch nach wie vor das größte Anbaugebiet. Warum wurde diese Rebsorte nun ausgerechnet in Österreich zum Erfolg geführt? Neben den innovativen Winzern dort, war das Burgenland bis 1918 auch Teil Ungarns im Kaiserreich Österreich-Ungarn. Die Rebsorte hat dort also eine lange Tradition und findet tolle Bedingungen vor. Das kontinentale Klima wird durch den Neusiedlersee abgemildert.
Blaufränkisch ist auch eine Rebsorte, die sehr stark auf den Boden reagiert. Daher kann sie sehr verschiedene Weinstile hervorbringen und unterschiedliche Aromen ausbilden. In Deutschland, insbesondere in Württemberg, heißt die Rebsorte meist Lemberger. Das kommt daher, dass sie eben von dort, aus Lemberg in der Slovakei, importiert wurde.
Typischerweise haben Blaufränkisch-Weine volle Fruchtaromen von Kirschen und auch Brombeeren. Hinzu kommt eine Würzigkeit mit Aromen von Pfeffer. Auch Schokolade findet man als Aroma häufig in diesen Weinen. Außerdem haben sie eine ordentliche Säurestruktur, die auch bei schwereren Weinen dafür sorgt, dass sie die Frische nicht verlieren. Also eine ganz hervorragend komplexe Rebsorte, die tolle und unterschiedliche Weine hervorbringt. Übrigens auch sehr spannende Rosés die etwas voller und komplexer als typische Sommerrosés sind.
Also: Ausprobieren und genießen!